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Hund frisst nicht? Die besten Tipps zur Ursachenfindung und Lösung

Hund frisst nicht? Die besten Tipps zur Ursachenfindung und Lösung

 

Hund frisst nicht

Dass Hunde ihr Futter vollkommen oder teilweise ablehnen, kann durchaus vorkommen. Dabei unterscheidet man zwischen Anorexie (das vollständige Fehlen von Appetit) und Inappetenz (Hund frisst deutlich weniger als normal üblich oder nur besonders schmackhaftes Futter).

Beide Formen sind jedoch sehr unspezifisch, weshalb viele Gründe für ein solches Verhalten des Hundes in Betracht gezogen werden müssen. Wichtig ist, dass man versucht, diese zu ergründen. Verweigert der Hund die Nahrung auf lange Zeit, kann das zu einem deutlichen Gewichtsverlust bis hin zu schweren Stoffwechselstörungen führen.

Wenn es scheinbar keine logische Erklärung dafür gibt, warum der Hund das Fressen nicht wie gewohnt annimmt oder weitere Krankheitssymptome hinzukommen, sollte man das Tier umgehend in eine Tierarztpraxis bringen.

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Wenn der Hund den Napf verweigert – mögliche Gründe

Zu wissen, welche Gründe bei einer Futterverweigerung des Hundes vorliegen können, ist wichtig. Bedenken sollte man aber, dass eine genaue Diagnose ausschließlich vom Tierarzt gestellt werden kann. Dieser wird den Hund genau untersuchen und relevante Fragen zu seinem Verhalten stellen, um herauszufinden, welche Ursache vorliegt.

Die 3 häufigsten Ursachen, warum Hunde nicht fressen

Frisst der Hund nicht mehr oder nur schlecht, kommt häufig einer der folgenden Gründe infrage:

  • Psyche: Vor allem sensible Hunde leiden häufiger unter Angst und Stress als andere. Auch hormonelle Veränderungen im Körper des Hundes können unmittelbare Auswirkungen auf seinen psychischen Zustand haben.

  • Futter: Während manche Hunde alles annehmen, was man ihnen hinstellt, sind andere sehr wählerisch. Das kann dazu führen, dass sie eine bestimmte Nahrung vollkommen verweigern.

  • Krankheiten: Wenn der Hund immer gut gefressen hat und plötzlich sämtliches Futter sowie Leckerlis verweigert, müssen Krankheiten als Ursache in Betracht gezogen werden. Nur ein Tierarzt oder eine Tierärztin kann in diesem Fall helfen.

Wenn die Psyche den Appetit beeinflusst

Sensible Hunde haben verstärkt mit Stress und Angstzuständen zu kämpfen. Selbst scheinbar unspektakuläre Vorkommnisse, wie das Aufeinandertreffen mit anderen Hunden oder eine Veränderung der Inneneinrichtung, können bei solch einem Hund zu Anorexie oder Inappetenz führen.

Ist solch ein Grund wahrscheinlich, sollte man als Hundehalter überprüfen, wo die Stressfaktoren für den eigenen Hund liegen und diese so gut wie möglich eindämmen. Eventuell leidet der Hund unter folgenden Situationen:

  • besonders starker Stress/Angst: Manche Hunde vertragen es nicht gut, wenn sie tagsüber häufig alleingelassen werden. Doch auch ein Zuwachs der Familie, sich oft verändernde Familienkonstellationen oder der Tod der Hauptbezugsperson lösen bei sensiblen Tieren mitunter psychische Beschwerden aus. Besteht eine besondere Lärmbelastung, beispielsweise durch Handwerker im Haus, sollte man den Hund außerhalb der Arbeitszeiten füttern.

  • Pubertät beim Hund: Wie wir Menschen auch, haben Hunde in ihrer Pubertät oft mit hormonellen Schüben und deren Auswirkungen zu kämpfen. Das Fressen wird dann nicht selten vorübergehend vernachlässigt.

  • Umzug: Der Umzug in ein neues Zuhause oder ins Tierheim bedeuten für die meisten Hunde viel Stress. In dieser Zeit sollte man ihnen ein Futter geben, welches sie vor der Ausnahmesituation gern gefressen haben, um Probleme zu vermeiden.

  • Medikamente: Diese haben neben den gewünschten Wirkungen häufig leider die eine oder andere Nebenwirkung. Wenn der Hund regelmäßig Medikamente bekommt, sollte man den Beipackzettel überprüfen. Gleichzeitig kann es hilfreich sein, den Tierarzt um Rat zu fragen.

Futterqualität und -wahl – ein entscheidender Faktor

Manche Hunde fressen alles, was man ihnen serviert. Auch das kann jedoch zu einem Problem werden, wenn der Hund nicht dazu in der Lage ist, ein für ihn schlechtes Futter zu erkennen.

Andere Hund akzeptieren grundlegend neues Futter nicht oder bemerken sofort, wenn ihnen dieses gesundheitlich nicht guttut. Gab es keinen dringlichen Grund für die Futterumstellung, kann es dann notwendig sein, wieder zum alten Futter zurückzukehren.

In jedem Fall ist es wichtig, den Futterwechsel langsam vorzunehmen. Eine zu schnelle Umstellung ohne Gewöhnung führt häufig zu gesundheitlichen Problemen oder sogar zur Verweigerung.

Manche Hunde sind von Natur aus schlechte Esser und nehmen viele Futtersorten von vornherein nicht an. Was dann helfen kann, erklären wir weiter unten im Artikel.

Körperliche Beschwerden: Krankheiten als mögliche Ursache

Viele Krankheiten beim Hund beginnen mit einer Anorexie oder Inappetenz. Oft liegen dabei keine weiteren Symptome vor. Woran der Hund erkrankt ist, kann nur ein ausgebildeter Tierarzt feststellen. Sowohl leichte als auch schwere Erkrankungen kündigen sich mitunter mit diesem Verhalten an. Deswegen ist es so wichtig, dass der betroffene Hund in einer Tierarztpraxis untersucht wird.

Eine Impfung bei Hunden kann diese vor verschiedenen Krankheiten bewahren. Der Tierarzt kann am besten einschätzen, welche Impfungen der Hund benötigt. Entscheidend ist dann, dass man sie in regelmäßigen Abständen auffrischen lässt.

Gesundheitsprobleme: wie Krankheiten den Appetit beeinträchtigen

Der Hund frisst nicht mehr? Das kann ein Hinweis auf virale oder bakterielle, aber auch Harnwegsinfekte sein. Weitere Erkrankungen, die infrage kommen, sind Nierenversagen oder Krebs. Es ist nur zu verständlich, dass ein Hund im Zuge dieser und ähnlicher Erkrankungen an Appetitmangel leidet. Wie bereits erläutert, handelt es sich bei fehlendem Appetit oder gänzlicher Verweigerung der Nahrung aber um uneindeutige Symptome.

Wichtig ist, dass man nicht in Panik oder Stress verfällt und stattdessen besonnen vorgeht, um den Hund nicht zusätzlich zu belasten. In einer Tierarztpraxis ist er mit diesen und anderen Symptomen am besten aufgehoben. Zur Diagnosestellung kann der Tierarzt zum Beispiel die Körpertemperatur bei Hunden bestimmen, um Auffälligkeiten festzustellen.

Das Alter des Hundes – ein unterschätzter Einflussfaktor

Je älter Hunde werden, desto weniger bewegen sie sich in der Regel. Viele alte Hunde schlafen auch am Tag und lassen sich schwerer zu Aktivitäten anregen als ihre jungen Artgenossen. Dieses Verhalten muss kein Grund zur Sorge sein, solange der Hund nicht vollkommen mit der Nahrungsaufnahme aufhört.

Zudem kann man etwas tun, um den Appetit bei alten Hunden wieder anzuregen. Hilfreich kann es sein, wenn man ein Futter erwirbt, welches zu den veränderten Lebensumständen und Bedürfnissen des alten Hundes passt. Viele Hersteller bieten dafür spezielle Futterzusammensetzungen an, die man im Zoofachhandel erwerben kann.

Weil viele alte Hunde auch einen veränderten Bedarf an bestimmten Nährstoffen haben, kann es zudem sinnvoll sein, ihnen ausgewählte Nahrungsergänzungsmittel über die tägliche Nahrung zu geben. Dieser Schritt sollte allerdings immer mit einem Tiermediziner abgesprochen und niemals allein entschieden werden. Ein Grund dafür ist, dass es durch eine Überversorgung mit Nährstoffen zu weiteren gesundheitlichen Problemen kommen kann.

Ernährungstipps und -tricks

Wenn keine gesundheitlichen Ursachen als Gründe für die schlechte Futteraufnahme bestehen, gibt es die Möglichkeit, durch Änderung der Fütterungsroutine Verbesserungen zu erzielen. Wir haben deswegen ein paar hilfreiche Tipps und Tricks zusammengetragen:

  1. neues Futtermittel ausprobieren: Das ist die beste Methode, um herauszufinden, ob der Hund generell nicht fressen möchte oder ob es an dem Futter liegt, welches er bisher immer bekam.

  2. Fütterungsplan: Wenn bei der Fütterung des Hundes eine feste Routine besteht, kann er sich darauf einstellen. Manche Hunde benötigen das, um regelmäßig gut fressen zu können.

  3. Napf wieder entfernen: Sollte der Hund das Futter auch nach 10 Minuten noch nicht angerührt haben, ist es wichtig, dass man dieses wieder entfernt. Nur auf diese Weise lernt ein Hund, dass ihm Futter nicht rund um die Uhr zur Verfügung steht. Umso mehr wird er die Gelegenheit nutzen und es dann fressen, wenn man es ihm serviert.

  4. keine Leckerlis: Solange der Hund sein Hauptfutter nur schlecht frisst, ist es nicht zielführend, ihm zwischendurch Leckerlis zu geben. Eventuell schmecken diese dem Hund zwar besser, enthalten aber nicht alle notwendigen Nährstoffe. Die negative Folge ist, dass der Hund zwar zunimmt, aber dennoch nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt ist.

  5. Futter leicht anwärmen: Warmes Futter riecht intensiver und verlockt deswegen eher zur Nahrungsaufnahme. Das Hundefutter kann man entweder in einem Wasserbad oder mit der Mikrowelle leicht erwärmen. Zu heiß sollte es aber auch nicht sein, damit sich der Hund nicht daran verbrennt.

  6. neuen Ort zur Fütterung ausprobieren: Eventuell liegt das Problem gar nicht beim Futter selbst, sondern stattdessen bei dem Ort, an dem es serviert wird. Die meisten Hunde bevorzugen es, ihre Nahrung in Ruhe zu sich nehmen zu können. Dafür eignen sich kleine Räume, die keine Durchgangsbereiche darstellen. Zu vermeiden sind außerdem starker Lärm, Stress und die Anwesenheit fremder Personen während der Fütterung des Hundes.

  7. Trainingseinheiten vor der Fütterung: Mithilfe von kleinen Trainingseinheiten kann der Stoffwechsel des Hundes vor der Fütterung angeregt werden. Daneben fördert Bewegung den Appetit.

  8. für Abwechslung bei der Fütterung sorgen: Manche Hunde mögen es nicht, wenn ihnen immer wieder Futter derselben Sorte vorgesetzt wird. In diesem Fall sollte man versuchen, die Sorten immer mal zu variieren. Allerdings darf das auch nicht zu oft geschehen, da sich der Hund dann angewöhnen könnte, auf ein besonders schmackhaftes Futter zu warten, während er den Rest lustlos stehenlässt.

  9. neuen Napf testen: Es mag banal scheinen, aber es gibt Hunde, die das Fressen aus bestimmten Näpfen bevorzugen. Unbeliebt sind zum Beispiel Aluminium-Näpfe, weil diese spiegeln und deswegen vom Futter ablenken. Auch das Geräusch, welches beim Fressen in einem Napf entsteht, empfinden Hunde mitunter als störend. Besonders gut geeignet sind Näpfe aus Glas oder Keramik. Plastiknäpfe enthalten hingegen meistens Weichmacher, die einen Eigengeruch haben oder den Geschmack des Futters beeinträchtigen – ein Umstand, der wiederum zur Futterverweigerung beim Hund führen kann.

Bei diesen Tipps handelt es sich nur um Anregungen. Eine Garantie dafür, dass sie funktionieren, gibt es leider nicht. Zudem kann es sein, dass ein bestimmtes Vorgehen beim eigenen Hund besser funktioniert als ein anderes. Am besten sollte man mehrere Optionen testen, um schnellstmöglich Erfolge zu erzielen.

Wenn sich das Fressverhalten des Hundes dennoch nicht verbessert, sollte man sich wieder mit einem Tierarzt in Verbindung setzen.

Appetitmangel: wann Sie sich wirklich Sorgen machen sollten

Es gibt also viele Dinge, die man tun kann, wenn der Hund keinen Appetit hat oder nicht mehr frisst. Mitunter regelt sich dieses Problem auch schnell von allein. In anderen Fällen benötigt der Hund jedoch Hilfe, beispielsweise, wenn sich hinter seinem Verhalten ein psychisches oder physisches Problem verbirgt. Dann ist es wichtig, dass man den Hund genau beobachtet, um weitere Auffälligkeiten zu bemerken.

Frisst der eigene Hund deutlich weniger als üblich und hält dieses Verhalten 3 Tage lang an, sollte man immer einen Tierarzt oder eine Tierärztin des Vertrauens aufsuchen. Bei einer akuten Nahrungsverweigerung bei Hunden muss man hingegen umgehend reagieren, damit die Ursachen herausgefunden werden.

Als Halter trägt man automatisch die Verantwortung für das eigene Haustier und muss deswegen so schnell wie möglich dafür sorgen, dass Appetitlosigkeit und Fressunlust wieder nachlassen.

FAQ

Dass Hunde ab und an nicht fressen wollen, muss nicht immer ein Grund zur Sorge sein. Dennoch ist es wichtig, dass man die möglichen Ursachen kennt und tierärztlich ausschließen lässt. Im Folgenden beantworten wir häufig gestellte Fragen zum Thema: Hund frisst nicht mehr.

Wie lange ist es normal, wenn der Hund nicht frisst?

Nicht immer ist es problematisch, wenn Hunde vorübergehend unter Appetitlosigkeit leiden. Frisst der Hund einen Tag lang schlecht, weil er das ihm gebotene Futter nicht mag oder schlecht verträgt, handelt es sich nicht gleich um einen Notfall. Hält dieser Zustand jedoch auch am nächsten Tag noch an, sollte man immer davon ausgehen, dass etwas nicht stimmt und sich mit dem Tierarzt in Verbindung setzen.

Was mache ich, wenn mein Hund nicht fressen will?

Möchte der Hund plötzlich kein Futter mehr annehmen, müssen im ersten Schritt gesundheitliche Probleme als Ursachen ausgeschlossen werden. Der Hund frisst nicht, obwohl keine Erkrankung zugrunde liegt? Dann helfen eventuell Maßnahmen, wie feste Fütterungszeiten und die Gestaltung eines ruhigen Fütterungsplatzes im Haus.

Warum frisst mein Hund nicht und schläft viel?

Auffällig ist es, wenn ein Hund nicht nur die Nahrung verweigert, sondern gleichzeitig auch mehr schläft als zuvor. Dafür müssen verschiedene Ursachen in Betracht gezogen werden, die nur ein Tierarzt oder eine Tierärztin herausfinden kann.

Wie lange kann ich meinen Hund hungern lassen?

Gesunde ausgewachsene Hunde können durchaus bis zu 5 Tage ohne Nahrung auskommen. Das gilt aber nur, wenn sie gleichzeitig genügend Flüssigkeit aufnehmen können. Darauf ankommen lassen sollte man es aber auf keinen Fall. Ein Hund, der seine Nahrung komplett verweigert, ist immer ein Fall für den Tierarzt!

Fazit

Hunde benötigen über den Tag verteilt bestimmte Nährstoffe, die sie größtenteils über ein vollwertiges Futter aufnehmen müssen. Verweigert ein Hund plötzlich seine Nahrung oder frisst schlechter als sonst, ist das in vielen Fällen ein Warnsignal. Man sollte dann nicht zögern und den Hund so schnell es geht tierärztlich untersuchen lassen. Können Krankheiten, Magen-Darm-Probleme oder psychische Ursachen beim Hund ausgeschlossen werden, gibt es für Hundehalter ein paar Möglichkeiten, um den eigenen Hund zum Fressen zu animieren.

In vielen Fällen hilft es bereits, wenn man das Futter etwas anwärmt, damit es einen stärkeren Geruch verbreitet. Daneben ist ein ruhiger Futterplatz wichtig, bei dem es sich nicht um einen Durchgangsbereich in der Wohnung handelt. Eine anhaltende Appetitlosigkeit kann auch am Futter liegen. Bestenfalls bekommt der Hund nicht ausschließlich Trocken-, sondern auch Nassfutter, in dem viel Fleisch enthalten ist.