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Warum fressen Hunde Gras? 7 wichtige Gründe und was du wissen solltest

Warum fressen Hunde Gras? 7 wichtige Gründe und was du wissen solltest

 

Der Magen eines Hundes ist nicht auf die Zersetzung von Pflanzen ausgelegt. Aufgenommene Gräser werden häufig unverdaut oder umringt von Schleim wieder ausgeschieden. Auch Durchfall oder Erbrechen können in Folge eines hohen Konsums auftreten. Dass der Hund hin und wieder dazu neigt, Gras zu fressen, spiegelt jedoch eine normale Verhaltensweise des Vierbeiners wider. 

Doch warum fressen Hunde Gras? Welche Verhaltensweisen und Symptome bergen Gefahren? Und wie sollten sich Hundehalter bei dem Verdacht auf eine Erkrankung verhalten? 

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Hunde fressen Gras: etwas ganz Gewöhnliches

Hunde zählen zu den Allesfressern und widmen sich ab und an auch von Artgenossen markierten Grashalmen. Forscher vermuten, dass das Verhalten auf einen Urinstinkt zurückzuführen ist und dazu dient, die Markierungen zu eliminieren.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass das Grasfressen auf das Verhalten der Vorfahren zurückzuführen ist. Sie mussten sich auf die mühselige Suche nach Nahrung begeben und ab und an mit dem Konsum von Kräutern und Wildkräutern Vorlieb nehmen. 

Eine weitere Theorie führt das Grasfressen von Hunden auf Langeweile oder eine Vorliebe für den Geschmack der Grashalme zurück. So sollen einige Hunde beim Gassigehen aus Überdruss Gras fressen, während andere Hunde die Pflanzen als willkommene Abwechslung in ihrem Speiseplan betrachten. 

Den Graskonsum erlernen Hunde bereits von ihren Muttertieren. Es könnte sich demnach auch um ein erlerntes Verhalten handeln. Frisst der Hund jedoch zu viel Gras, kann dies dazu führen, dass sich der Vierbeiner übergibt. Einige Hunde verzichten beim Grasfressen sogar auf das Kauen. In der Folge können Verdauungsbeschwerden und Durchfall auftreten. 

Hundehalter machen sich in diesem Moment Sorgen. Und tatsächlich sollte in diesem Fall ein Tierarzt aufgesucht werden, der das Tier umfassend untersucht. Ein Tipp: Um alle wichtigen Daten vorliegen zu haben, sollten Hundehalter die Häufigkeit und die Folgen des Graskonsums in einem Tagebuch festhalten. 

Der Hund frisst aus vielen Gründen Gras

Konkrete Gründe für das Grasfressen eines Hundes konnten bisher nicht wissenschaftlich belegt werden. Allerdings könnten folgende Auslöser bestehen: 

  • Verdauungsprobleme: Knochenreste, Haare oder weitere Fremdkörper können Magenbeschwerden auslösen. Um sich zu erbrechen, frisst der Hund Gras. Auf diese Weise verlassen die Störfaktoren den Körper. Allerdings übergibt sich nicht jeder Hund nach der Aufnahme. Alternativ können Fremdkörper über den Kot ausgeschieden werden. Die Grashalme übernehmen dabei eine ähnliche Funktion wie Sauerkraut, das bei Magenbeschwerden verabreicht werden sollte. Die Magen- und Darmwände bleiben so unversehrt. 

  • Unverträglichkeiten: Reagiert der Hund empfindlich auf bestimmte Nahrungsbestandteile in seinem Futter, kann sich dies durch Durchfall oder Erbrechen äußern. In diesem Fall zeigen viele Hunde eine Tendenz zu einem erhöhten Graskonsum. Stellen Hundehalter eine Unverträglichkeit fest, sollte das Futter ausgetauscht werden. 

  • Nährstoffmangel: Gras enthält Wasser, Proteine, Kohlenhydrate und Mineralstoffe. Ist der Hund unterversorgt, wird er zum Grasfresser, um das Defizit zu beheben. Dabei ist zu berücksichtigen, dass ein Nährstoffmangel in der Regel auf eine inkorrekte Ernährungsweise zurückzuführen ist. Hundehalter sollten in diesem Kontext das Alter und die Aktivität des Vierbeiners als Grundlage für den Energiebedarf heranziehen. 

  • Durst: Gras weist einen hohen Wasseranteil auf. Durstige Hunde konsumieren Gräser, um ihren Durst zu stillen. 

  • Stress: Stress kann dazu führen, dass der Blutzuckerspiegel sinkt. Gras enthält zuckerartige Bestandteile, sodass der Hund instinktiv dazu übergeht, Gräser zu kauen. 

  • Langeweile: Nicht jeder Hund gibt sich damit zufrieden, die übliche Gassi-Runde zu absolvieren. Wird dem Hund langweilig, kann er dazu tendieren, Gras zu fressen oder sich nach weiteren Beschäftigungsmöglichkeiten umzuschauen. 

  • Erkrankungen: Ein übermäßiger Graskonsum kann auch als Indiz für Krankheiten wie eine Nierenschwäche oder eine Leberschwäche gedeutet werden. 

Eine beruhigende Wirkung

Stress kann dazu führen, dass der Hund beim Gassigehen Gras konsumiert. Dabei ist zu beachten, dass Hunde sensibel auf Lärm, Hektik und Artgenossen reagieren können. Ähnlich wie beim Kaugummikauen beim Menschen können sich die Fellnasen bei dem Verzehr von Kräutern und Wildkräutern entspannen. 

Des Weiteren sollen die Vierbeiner auch vermehrt zum Grasfressen übergehen, um das Verhalten von anderen Hunden umzulenken. Um den Graskonsum zu reduzieren, kann es sich lohnen, den überfüllten Park oder die Gassi-Route an der Hauptstraße zu meiden. Stattdessen profitiert ein sensibler Hund von ruhigen Umgebungen. 

Hund frisst Gras: Wann ist es problematisch?

Erbrechen, Durchfall, Verstopfung oder blutüberzogener Kot: Frisst der Hund kleine Mengen Gras, ist dies kein Grund zur Besorgnis. Leidet der Hund jedoch unter Magen-Darm-Beschwerden und frisst gleichzeitig auffällig viel Gras, ist Vorsicht geboten. Auch Blut im Kot oder im Erbrochenen sind ernst zu nehmen. 

In allen Fällen sollten Hundehalter umgehend den Tierarzt aufsuchen und das Haustier untersuchen lassen. Denn neben Entzündungen des Magen-Darm-Traktes kann zum Beispiel ein Darmverschluss auftreten. 

Aus dem Anus ragt ein Grashalm hervor? Dieser sollte nicht in Eigenregie entfernt werden. Wer an einem herausragenden Grashalm zieht, verletzt unter Umständen die Schleimhäute des Enddarms oder des Anus. Ein Tierarzt dagegen entfernt den Halm, ohne das Tier zu verletzen. 

Beobachtung von Vergiftungssymptomen

Stechapfel, Engelstrompete, Wolfsmilchgewächse, Zaunrübe, Ginster und viele weitere Gewächse zieren häufig öffentliche Plätze wie Parkanlagen und zahlreiche Gärten. Dabei werden hochtoxische und schwachtoxische Pflanzen differenziert.

Nimmt ein Hund eine solche Pflanze auf, kann sich die Vergiftung durch Symptome wie Erbrechen, Unruhe, Fieber, einen hohen Speichelfluss, eine schnelle Atmung oder einen erhöhten Herzschlag ausdrücken. 

Bei auffälligem Verhalten

Veränderte Verhaltensweisen können darauf hindeuten, dass eine Erkrankung vorliegt. So sollte ein hektisches Fressen von Gras, der Konsum von Gras sowie Erde und der Verzicht auf Hundefutter dazu führen, dass Haustierhalter eine Tierarztpraxis aufsuchen. 

Gefahr von Lungenwürmern

Lungenwürmer nutzen Lebewesen wie Schnecken als Zwischenwirt. Frisst der Hund die Schnecke, können sich die Vierbeiner mit den Parasiten infizieren. Junge, neugierige Hunde neigen dazu, Schnecken direkt zu verzehren. 

Ältere Hunde nehmen die Parasiten häufig auf, wenn sich die Schnecken auf Gräsern niederlassen und die Fellnasen diese konsumieren. Im Hundedarm verlassen die Larven dann den Zwischenwirt und wandern in die Lunge des Hundes.

Die ausgewachsenen Würmer legen Eier, aus denen Larven schlüpfen. Die Larven wiederum greifen das Lungengewebe des Hundes an. 

Hund frisst Gras: Wann und wie man handeln sollte

Dass der Hund hin und wieder Grünzeug frisst, stellt keinen Grund zur Sorge dar. Auch ein Erbrechen nach dem Konsum gilt als normal, sofern dies selten auftritt. Möglich ist, dass der Konsum der Fremdkörperausscheidung beim Hund dient und instinktiv von diesem eingesetzt wird. 

Frisst der Hund allerdings Gras in rauen Mengen und übergibt er sich anschließend oder reagiert mit Durchfall, sollte eine Untersuchung beim Tierarzt oder der Tierärztin realisiert werden. 

Zudem werden in Gärten, Parks und sogar auf Feldern Pestizide zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Hat der Hund belastete Grashalme konsumiert, sollte umgehend ein Veterinär aufgesucht werden. An belebten Straßen können sich außerdem Schadstoffe der Autos auf den Gräsern am Wegrand absetzen. 

In der Tierarztpraxis erhebt der Arzt einen Befund, woran sich die individuelle Therapie anschließt. 

FAQ: Warum fressen Hunde Gras?

Was fehlt meinem Hund, wenn er Gras frisst?

Ein hoher Graskonsum kann bei einem Hund auf zahlreiche Ursachen wie einen Parasitenbefall oder eine Entzündung im Körper zurückzuführen sein. 

Ist es schlimm, wenn Hunde Gras fressen?

Dass Hunde Gras fressen, ist in der Regel unbedenklich. Ein auffällig erhöhter Verzehr und Begleiterscheinungen wie Durchfall oder Erbrechen sollten jedoch tierärztlich behandelt werden. 

Was hilft gegen Grasfressen beim Hund?

An die Diagnose schließt sich die Erstellung eines Therapieplans an. So können beispielsweise Stresssituationen beim Gassigehen vermieden oder Lungenwürmer medikamentös behandelt werden. 

Warum fressen Hunde Gras und übergeben sich?

Hunde könnten Gras fressen, um Fremdkörper auszuscheiden. 

Frisst Ihr Hund Gras? – Sie wissen, was zu tun ist

Warum Hunde Gras konsumieren, ist derzeit noch nicht belegt. Mögliche Gründe sind beispielsweise Verdauungsprobleme, Unverträglichkeiten, ein Nährstoffmangel, Durst, Stress oder ernstzunehmende Erkrankungen. Einige Vierbeiner sollen Gräser zudem zum Zeitvertreib verzehren.

Wer seinen Hund bei einer erhöhten Aufnahme von Kräutern und Wildkräutern beobachtet und Symptome wie Erbrechen, Durchfall oder ein verändertes Verhalten des Hundes feststellt, sollte umgehend eine Tierarztpraxis konsultieren.